Die Qualitätsansprüche an moderne funktionstragende Oberflächen steigen kontinuierlich, da bereits kleinste Abweichungen die Produkteigenschaften erheblich beeinflussen können. Moderne Funktionsoberflächen werden zunehmend nicht mehr mit gerichteten Prozessen (wie Drehen und Schleifen) hergestellt, sondern zum Beispiel beschichtet. Das führt zu zufällig verteilten Strukturelementen an der Oberfläche. Um die Funktion ungerichteter Oberflächen zu bewerten reicht es nicht mehr aus, Rauheitsparameter wie Ra, Rz, Rpk, Rk und Rvk anhand einzelner Profilschnitten zu bestimmen. Vielmehr ist es erforderlich, die Oberflächeneigenschaften flächig zu beurteilen und z.B. mit den flächenhaften Funktionsparametern Spk, Sk sowie Svk als Pendant zu den genannten Rauheitswerten zu beschreiben.
Die Qualitätssicherung in der Herstellung von Funktionsoberflächen war bisher taktilen Tastschnittgeräten vorbehalten. Diese etablierten Messinstrumente erzeugen an gerichteten Oberflächen aussagekräftige und verlässliche Ergebnisse, mit denen Herstellungsprozesse zuverlässig überwacht werden können. Treten bei tribologischen Oberflächen zufällig verteilte Oberflächenfehler auf, kommen Tastschnittgeräte an ihre Leistungsgrenze. Zur Erzeugung verlässlicher Messungen ist es mit Tastschnittgeräten erforderlich sehr lange Messreihen mit vielen Profilen aufzunehmen und zu verrechnen. Dabei agiert das Tastschnittgerät fast wie ein flächiges Messverfahren, benötigt dafür aber eine unverhältnismäßig lange Messzeit. Die Messstelle der einzelnen Profilschnitte ist aufgrund des geringen Tastspitzenradius nicht wieder auffindbar und wiederpositionierbar. Ein Messmittelfähigkeitsnachweis ist entsprechend bei anspruchsvollen Oberflächen nicht möglich.